Tradition hat einen Namen: SV Südwest

Südwest siegt nach hartem Kampf mit 2:0

Das war ein echtes A-Klasse-Spitzenspiel im besten Sinne: hart umkämpft, emotional aufgeladen und am Ende durch kleine Details entschieden. Der 2:0-Erfolg für den SV Südwest Ludwigshafen liest sich zwar klar, war in Wahrheit aber ein echter Arbeitssieg – mit viel Krampf, wenig Glanz und einem Gegner, der das Spiel lange offenhielt.

SV Südwest Ludwigshafen bezwingt ASV Heßheim im Spitzenspiel – Ein Fehler entscheidet die Partie

Im Topspiel der A-Klasse Rhein-Pfalz liefert sich Tabellenführer SV Südwest Ludwigshafen einen intensiven Schlagabtausch mit Verfolger ASV Heßheim – mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Der 2:0 (0:0)-Sieg war jedoch ein hartes Stück Arbeit und wurde letztlich durch einen individuellen Fehler entschieden.

„Wir haben zu Hause in den letzten Spielen immer wieder Probleme gehabt“, resümierte Südwest-Trainer Ediz Sari nach dem Spiel kritisch. Einen Grund sieht er im schlechten Zustand des heimischen Rasens: „Auf Kunstrasen, besonders auswärts, treten wir viel besser auf.“

Seine Mannschaft startet fahrig in die Partie, das Passspiel bleibt ungenau und von Kombinationen ist wenig zu sehen. Das liegt auch an mutig pressenden Heßheimern, die den Spielaufbau der Hausherren früh stören. Das Spiel ist zerfahren, Torchancen bleiben zunächst Mangelware. „Kommt rein ins Spiel!“, ruft Sari seinen Spielern zu – doch der Appell verpufft.

Der SV Südwest verliert durch das unebene Geläuf immer wieder schnell den Ball. Doch auch Heßheim bleibt im letzten Drittel zu unpräzise. „Uns fehlt vorne einfach der Punch“, fasst ASV-Co-Trainer Patrick Schaich später treffend zusammen.

Entscheidung nach der Pause

Zunächst versuchen sich die Südwest-Akteure aus der Distanz. Talha Demirhan verzieht zweimal (11., 33.), weitere Chancen von Mustafa Arikan (38.) und Tim Demele (41.) bleiben ungenutzt. Dann die Schlüsselszene: Nach einem Heßheimer Klärungsfehler in der 47. Minute reagiert der eingewechselte Rinor Berisha blitzschnell, spielt auf Demirhan – und der vollendet zum 1:0.

Heßheim öffnet daraufhin das Spiel, aber Südwest-Keeper Malek Asselah verhindert den Ausgleich gegen Tim Keller (48.). Mit der Führung im Rücken findet Südwest besser in die Partie. Berisha (49.) und Kadir Kolcak (53., nach Ecke von Azizi) lassen jedoch das 2:0 liegen.

Die große Ausgleichschance vergibt Heßheims Lucas Groni in der 83. Minute – erneut ist Asselah zur Stelle. Kurz darauf sorgt ein emotionaler Moment für die Entscheidung: Nach 18 Monaten Verletzungspause kehrt Julien Jubin zurück und flankt in der 85. Minute punktgenau auf Aymen Ghandour, der per Kopf zum 2:0 trifft.

In der Schlussphase wird es hitzig, einige unschöne Szenen spiegeln die Rivalität beider Teams wider. Sari bleibt trotz des Sieges selbstkritisch: „Das war heute kein gutes Spiel von uns.“ Für Heßheim heißt es nun, den zweiten Tabellenplatz zu behaupten – denn die Konkurrenz aus Obersülzen und Maxdorf hat am Wochenende Boden gutgemacht.

Zuschauer ca. 350

Analyse in Kürze:

💥 Kampf statt Klasse:
Beide Teams kamen fußballerisch kaum zur Entfaltung – was vor allem am schlechten Geläuf lag, aber auch an Heßheims konsequentem Pressing. Besonders Südwest tat sich mit dem Ball schwer, das Kombinationsspiel blieb über weite Strecken aus. Sari bringt es auf den Punkt: „Kein gutes Spiel von uns.“

🔑 Der Knackpunkt:
Die Szene, die alles ändert, kommt direkt nach der Pause – ein Fehler von Heßheim, ein schneller Pass von Berisha, und Demirhan netzt ein. In einem solchen Spiel reicht oft eine einzige Szene, und genau so kam es.

🧤 Malek Asselah als Rückhalt:
Besonders wichtig: Südwest hatte mit Asselah einen sicheren Rückhalt im Tor. Seine Parade gegen Groni in der 83. Minute war womöglich spielentscheidend. Hätte Heßheim da getroffen, hätte das Spiel kippen können.

👏 Comeback-Story mit Happy End:
Emotionales Highlight war natürlich das Comeback von Julien Jubin – 18 Monate raus, dann eingewechselt und direkt mit einer Flanke zum 2:0. Das sind die Geschichten, die den Amateurfußball so besonders machen.

📉 Ausblick für Heßheim:
Für Heßheim war das eine bittere Niederlage, weil sie spielerisch auf Augenhöhe waren – aber im letzten Drittel einfach zu harmlos. Jetzt wird’s eng, denn Obersülzen und Maxdorf rücken auf. Platz zwei zu verteidigen wird kein Selbstläufer.